Wie bekömmlich ist transgener Weizen für den Regenwurm?
Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen sollen für ihre Schädlinge giftig sein. Sie könnten gleichzeitig aber auch ihren Nützlingen schaden.
Hintergrund Nutzpflanzen können gentechnisch so verändert werden, dass sie für Frassfeinde oder krankheitserregende Pilze ungeniessbar oder giftig sind. Damit wollen Züchter den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Die gleichen Substanzen könnten aber auch für solche Tiere schädlich sein, die für die Pflanzen wichtig sind, zum Beispiel Asseln und Würmer, welche beim Abbau von Pflanzenmaterial und der Freisetzung von Nährstoffen im Boden eine zentrale Rolle spielen.
Ziele Die Artenvielfalt und Aktivität ausgewählter Bodenbewohner sollen Aufschluss geben über den Einfluss von transgenen Pflanzen auf diese wichtigen Tiergruppen. Zudem sollen Nahrungsaufnahme und Vermehrung ausgewählter Bodenlebewesen zwischen Flächen mit gentechnisch verändertem und solchen mit herkömmlichem Weizen verglichen werden.
Methoden Gliederfüssler (zum Beispiel Asseln) und Ringelwürmer (zum Beispiel Regenwürmer) sind nützliche wirbellose Tiere im Boden. Im Rahmen des Feldversuchs mit transgenem Weizen soll aus Bodenproben deren Artenzusammensetzung ermittelt werden. Zum Bestimmen der Aktivität und der Nahrungsaufnahme wird je eine konstante Menge Blattmaterial von transgenen und herkömmlichen Weizenpflanzen während mehrerer Monate vergraben. Danach wird gemessen, wie viel die Bodentiere davon gefressen haben.
Bedeutung Wenig ist bekannt über die Wirkung von Substanzen, die aus den hier untersuchten transgenen Pflanzen im Boden freigesetzt werden können. Das Projekt untersucht das Problem am Beispiel der Gliederfüssler und Ringelwürmer. Durch die ökologische Ausrichtung werden ausserdem Grundlagen geschaffen für eine Risikoabschätzung bezüglich der Einflüsse von transgenen Pflanzen auf die Bodenfruchtbarkeit im Freiland.