Fressen und gefressen werden im transgenen Weizenfeld
Kulturpflanzen, Insekten und andere Kleinlebewesen bilden ein Nahrungsnetz, in welchem die verschiedene Lebewesen voneinander abhängig sind. Die Beziehungen in diesem Netzwerk könnten durch den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen verändert werden.
Hintergrund Pflanzenfressende Insekten spielen eine wichtige Rolle in landwirtschaftlichen Ökosystemen, zum Beispiel für den Abbau von totem Pflanzenmaterial. Diese Insekten wiederum werden von anderen Kleinlebewesen gefressen. Wenn Pflanzen nun gentechnisch gegen Schädlinge resistent gemacht werden, könnten solche Wechselwirkungen aus dem Gleichgewicht geraten. Jedoch sind solche eventuellen Störungen noch wenig erforscht.
Ziele Es wird der Einfluss transgener Pflanzen auf Nahrungsnetze unter verschiedenen Umweltbedingungen untersucht. Im Zentrum stehen die Interaktionen zwischen transgenem Weizen, pflanzenfressenden Insekten und deren Gegenspielern.
Methoden Im Rahmen des grossen Freilandversuchs mit transgenem Weizen wird anhand von ausgewählten Insektenarten untersucht, ob transgener Weizen das Fressverhalten, das Wachstum oder die Beziehung zu anderen Arten beeinflusst. Nebst pflanzenfressenden Insekten und deren Gegenspielern sollen auch nützliche Pilze und Bakterien untersucht werden. Die Experimente werden unter verschiedenen Umweltbedingungen im Freiland, in einem offenen Glashaus und im Labor durchgeführt.
Bedeutung Transgener Weizen, der gegen den Mehltau-Pilz resistent ist, könnte indirekt auch Insekten schaden, weil alle zusammen in einem Nahrungsnetz miteinander in Beziehung stehen. Das Projekt klärt solche mögliche Einflüsse ab und will auch Tierarten identifizieren, die sich als Indikatoren für Risiken von transgenen Pflanzen besonders eignen könnten.